MAULCO.

Der Beste der Welt werden (Denn Sie entscheiden, wer die Welt ist)

Serie: Existenzgründung für Coaches, Teil 3
Teil der Serie Existenzgründung (2011)

Erschienen in Kommunikation & Seminar 3/2011.

Regelmäßig werden die besten der Welt gekürt: Der beste Läufer, die beste Schwimmerin, die beste Fußballmannschaft. Alle schauen auf die Sieger, die schnellsten, besten, elegantesten, und vielleicht noch auf den Vizemeister. Danach jedoch wird’s neblig; wer weiß schon noch, wer bei der letzten Fußball-WM auf Platz 4 landete?

Dabei ist der vierte Platz schon ein gewaltiger Sieg, denn jeder einzelne Spieler der WM-Mannschaften ist den Millionen Fußballern der Welt weit überlegen. Aber der Beste oder die Beste zu sein ist eine Frage des Kontexts. Ein Freizeitkicker im Ortsverein wird sich sicher nicht mit Messi vergleichen wollen. Er spielt in seiner eigenen Welt, für ihn ist ein Sieg gegen den Verein des Nachbarorts bedeutsamer, denn die Welt des Profifußballs ist weit von der seinen entfernt. So weit, dass Vergleiche nicht sinnvoll sind.

Coaches und Berater befinden sich in einer ähnlichen Situation: Es gibt ein paar Dutzend strahlende Vorbilder, die die Medien und Bücherregale dominieren. Allesamt offenbar die Besten, die strahlenden Gewinner, jeder kennt sie und viele schauen zu ihnen auf, wenn sie wieder in einer Keynote oder Talkshow über Coaching sprechen. Und oft höre ich von potentiellen Kunden: Auch sie wollen so werden – am besten ganz schnell –, selbst wenn sie bisher gerade mal in der Bezirksliga coachen.

Der Beste Ihrer Welt werden

Wer der Beste ist, lässt sich nur anhang des Kontexts definieren, und anstatt zu den besten der Welt gehören zu wollen, sollten Sie anstreben, zum Besten Ihrer Welt zu werden. Das ist nicht nur vernünftig und sinnvoll, vor allem können Sie dieses Ziel auch als Einzelkämpfer realistisch erreichen. Der beste Bäcker am Ort zu werden ist einfacher, wenn der Ort überschaubar ist und es Ihr Ort ist. Der beste Coach Ihres Metiers, Ihrer Welt zu werden ist einfach, wenn Sie diese Welt kennen – oder definieren. Eine Welt ist hier mehr als nur Positionierung oder Zielgruppe, sie ist der Kontext, in dem Sie sich mit Ihrem Unternehmen bewegen, und genau wie dem Freizeitkicker die Champions League egal ist, müssen Sie in den glänzenden WM-Coaches keine Konkurrenz fürchten.

Aufgabe 3: Die Welt erobern

Im zweiten Teil dieser Rubrik haben Sie gelernt, wie Sie aus einem großen (und vielleicht grandiosen) Plan zwei Handvoll konkrete Schritte herausfiltern. Nun hissen Sie die Segel!

Erstens, die große Welt: Vermutlich haben Sie einige Vorbilder aus der „Szene,“ vielleicht einen berühmten Coach oder eine bekannte Trainerin oder andere, die sich bundes- oder sogar weltweit profiliert haben. Picken Sie eines dieser glänzenden Vorbilder heraus, werfen Google an und umreißen die Welt dieser Person: Wo tritt sie auf, welche Bücher, welche Vorträge, welche Zielgruppen, Themen und Kundenreferenzen finden Sie online?

Zweitens, die kleine Welt: Suchen Sie nach einem örtlichen Betrieb, vielleicht einem Fleischer oder Elektriker, der in Ihrem Ort, Stadt oder Stadtteil bekannt ist wie ein bunter Hund. Umreißen Sie auch dessen Welt und vergleichen sie diese kleine Welt mit der großen aus Schritt 1.

Drittens, Ihre Welt: Definieren Sie die Welt, in der Sie arbeiten wollen werden. Wie umreißen Sie Ihre Welt? Welche Kunden, Projekte, Themen, Orte werden Sie ansteuern? Suchen Sie sich einen Teil des Meeres, auf dem die Wasser noch ruhig sind, einen überschaubaren Teil, und dann setzen Sie alles daran, diesen kleinen Teil zu Ihrem zu machen. Werden Sie der Beste.